In einer alten Traditon
Bereits im Preußen des 19. und 20. Jahrhunderts waren vor allem in Pommern und Schlesien Wanderköchinnen und Wanderköche weit verbreitet. Junge Frauen und Männer gingen nach der Schulausbildung in „Stellung“. Das bedeutet, dass sie bei Gutsbesitzer und Großbauern anstellig wurden und dort überwiegend Küchenarbeiten übernahmen. Durch häufigen Wechsel der Arbeitgeber erlernten sie verschiedene Zubereitungsarten und Rezepte der unterschiedlichen, regionalen Gepflogenheiten. Bei großen Feierlichkeiten wanderten diese Köchinnen und Köche dann zu den jeweiligen Veranstaltungen und kochten in fremden Küchen.
Ein Wander- oder Mietkoch greift diese Jahrhunderte alte Tradition, welche auch im Handwerk fest verankert ist, auf. Er kocht stunden- oder tageweise in fremden Küchen und bereitet Speisen zu.
Heutzutage arbeitet der Mietkoch meist freiberuflich in Hotel- oder Restaurantküchen, um Engpässe abzudecken, oder er kocht in Privathaushalten zu besonderen Anlässen. Der Einkauf der Zutaten und die Reinigung der Küche gehören ebenso zum Arbeitsgebiet wie die Planung und Beratung vor größeren Feierlichkeiten. Durch die große Nachfrage aus unterschiedlichen Servicebereichen werden die Aufgaben- und Tätigkeitsfelder ständig erweitert.
Wie im Preußen des 19. Jahrhundert erscheint es auch heute noch bedarfsgerecht, einen gut ausgebildeten und erfahrenen Mitarbeiter nach dem jeweiligen Arbeitsaufkommen in „Stellung“ zu nehmen.